Aus Liebe zum WEIN und der Genussfreude einer wunderbaren Weinregion!
Diese Woche ist unsere neue Serie „12 Weine, 12 Weingüter, 12 Weingeschichten – Der Wein des Monats“ gestartet. Federführend konnten wir hierzu Gabriela Predatsch gewinnen. Sie übernimmt in unserem FREUDKOPF Team ab sofort die Nominierung der Weingüter, die Verkostung und Auswahl der Weine. Als Sommelière ist Sie in der Region bereits unter dem Namen „Das WeinWeib“ bekannt. Ihren guten Ruf beweist Sie außerdem als Serviceleitung im Sternerestaurant Bernd Bachofer in Waiblingen. Auch die Bachofer Weinkarte trägt ihre Handschrift.
Auf den ersten gemeinsamen Jahrgang #WEINerleben in unserem Magazin „Der FREUDKOPF – Deine RemsMurr Sonnenseiten!“ freuen wir uns natürlich ganz besonders. Mit großer Leidenschaft wird nun aus einer ersten Idee eine monatliche Weinverkostung mit Vorstellung regionaler Weine und deren Weinmachern. Unser Fokus liegt dabei NICHT auf vielfach ausgezeichneten Weingütern, sondern auf den besonderen Weingeschichten hinter einem sehr guten Wein. Es sind die Weinmacher und Weinmacherinnen selbst, die wir vor Ort zum Interview treffen und die uns mit großer Freude wunderbare Einblicke hinter die Kulissen der Winzer*innen ermöglichen.
Doch WER steckt hinter dem FREUDKOPF Wein-Team? Woran erkennt man DEN Wein? Und WIE wird man Sommelière?
Aus der Region, für die Region: FREUDKÖPFE kennenlernen – Heute stellen wir euch Sommelière Gabriela Predatsch vor.
„Das WeinWeib“ und Sommelière Gabriela Predatsch
Gabriela Predatsch ist gelernte Restaurantfachfrau und Sommelière.
Heute erzählt sie uns, wie sie zum Wein kam und was sie daran so begeistert:
Hallo ihr Lieben,
ich bin „Das WeinWeib“ und FREUDKOPF Gabriela!
Geboren in Tschechien, dem Land des Bieres, würde man vielleicht annehmen, dass BIER meine Leidenschaft ist. Zugegeben, nach einer langen Weinprobe kann ein Pils wirklich ungemein erfrischend sein.
Ich durfte die ersten 12 Jahre in Tschechien, im kleinen Kurort Franzensbad im westböhmischen Bäderdreieck aufwachsen – und ja, die GASTRONOMIE liegt mir quasi im Blut. Meine alleinerziehende Mutter und meine Oma waren in der Hotellerie tätig seitdem ich denken kann.
Es war für mich normal, mein Pausenbrot in einem Hotel abzuholen, nach der Schule dort Mittag zu essen, um dann den Nachmittag draußen zu verbringen.
Sonntags gab es ein gemeinsames Mittagessen bei meiner Oma zu Hause und es wurde fast immer gebacken.
Es ist erstaunlich wie wir Menschen mit unseren Sinnen geprägt sind. Denn wenn ich heute als Erwachsene in Tschechien bin, werde ich allein schon von manchen Gerüchen ungemein nostalgisch.
Die Lokale zum Beispiel haben einen ganz besonderen Geruch, der mich sofort in die Kindheit versetzt. Vielleicht lässt sich auch der Geruch des guten Bieres darin erkennen. 😊
Irgendwie war das Essen bei uns im Mittelpunkt und es hat mir an Nichts gefehlt. Dennoch war es für mich selbstverständlich, Zuhause mitzuhelfen. So habe ich Erinnerungen an das Kartoffelschälen bei meiner Mama in der Küche.
Als wir 1997 nach Deutschland ins schöne Remstal gezogen sind, war ich zunächst etwas traurig. Traurig, meine Freunde und meine Oma nicht mehr so oft zu sehen. Etwas ängstlich, die neue Sprache zu lernen, also schwäbisch…, und so gar nicht rein zu passen.
Und ja, die ersten 2 Jahre waren schwer. Ich musste viel lernen, ich kleidete mich anders und wurde oft gehänselt. Wir alle wissen, wie Kinder sein können.
Nach und nach lebte ich mich ein, lernte paar richtig nette Jugendliche kennen und hatte einen festen Freundeskreis. Als ich ausreichende Deutschkenntnisse hatte, durfte ich auf die Realschule wechseln. Das war eine aufregende Zeit und ich hatte große Pläne.
Da meine Mutter sehr wenig Zeit für mich hatte als ich Kind war, wollte ich zu diesem Zeitpunkt nichts mit der Gastronomie zu tun haben. Ich wollte was „Richtiges“ und familienfreundlicheres lernen, die klassischen Sätze eines Teenagers eben.
Ich hatte Ideen, wie Jura zu studieren, aber mal ganz ehrlich, ich war nicht besonders gut beim Lernen, das war eine utopische Vorstellung dieses Studium durchzuhalten.
Es kam wie immer anders. Mit 16 hatte ich meinen ersten Nebenjob in einer Bäckerei. Dann bin ich, wie auch immer, in einem Restaurant in der Küche als Küchenhilfe gelandet.
Mit 18 durfte ich in den Service rein schnuppern, und ja, es hat mich sofort begeistert. Mit den unterschiedlichsten Menschen zu arbeiten und den Gästen einen schönen Abend zu bescheren, daran habe ich irgendwie Gefallen gefunden. Ich mochte auch das Tempo und die körperliche Betätigung. Abends, wenn aufgestuhlt war, wusste man einfach, dass man was geschafft hat.
Zu dem Zeitpunkt war ich eigentlich dabei, meine Fachhochschulreife zu erlangen, aber wie schon erwähnt, ich hätte echt lernen müssen. Nach einem Jahr beschloss ich, die tägliche Schule abzubrechen und mir eine Stelle zur Restaurantfach-Ausbildung zu suchen. … und so bin ich in Stuttgart, in einem renommierten Haus gelandet.
Dieses Restaurant war für seine Weinkarte sehr berühmt, das wusste und verstand ich zum damaligen Zeitpunkt aber noch nicht. Denn ehrlich gesagt, bis dahin hatte ich nur hin und wieder ein Weinschorle getrunken oder den Trollinger meines Stiefvaters Heinrich probiert. Mehr Berührungspunkte zum WEIN gab es bis dahin nicht. Zu Hause wurde tatsächlich überwiegend Bier getrunken.
Als ich aber das erste Mal in den Weinkeller meines Ausbildungsbetriebes durfte, habe ich viel Demut gespürt. Mein Restaurantleiter ging so behutsam mit den Weinflaschen um, es war wirklich spannend. Immer wieder durfte ich eine Flasche hoch ins Restaurant bringen und dabei habe ich mich tatsächlich wie ein kleines Kind gefreut, auch die richtige Flasche gefunden zu haben. Natürlich gab es auch hin und wieder die Möglichkeit, Wein zu verkosten. Da tat sich was in mir. …
Im 2. Ausbildungsjahr habe ich den Betrieb gewechselt. Direkt in den idyllischen Weinort schlechthin: Stetten, Kernen im Remstal. Dort habe ich meine Lehre in einem Landgasthof zu Ende gebracht.
Es folgten zahlreiche Weinfeste, wie in der Weinregion üblich, und mir machte es immer mehr Freude Wein am Tisch zu empfehlen.
Ich hatte eine wunderbare Zeit in Stetten, tolle Kolleg*innen und sehr viel WEINWISSEN gelernt. Ich beschloss jedoch weiter zu ziehen. Es war mir nach etwas Modernerem. So bin ich 2007 zum ersten Mal bei Bernd Bachofer in Waiblingen gelandet.
Ich kann euch sagen … Das war vielleicht eine Herausforderung. Ich habe das erste Jahr viel an mir arbeiten müssen, um den Standards eines Gourmetrestaurants zu genügen. Aber es hat sich gelohnt, nach einem Jahr bekam ich bereits viel Verantwortung übertragen. Gemeinsam mit meiner damaligen Restaurantleiterin wurden zahlreiche Speisen und Weine gemeinsam verkostet – Man spricht von Food/Wine Pairing.
Wie oft haben wir unsere Gedanken verworfen, neu getestet, zusammengestellt, weil es für uns nicht so stimmig war. Hierzu muss man sagen, dass die Küche von Sternekoch Bernd Bachofer geschmacklich sehr einzigartig und damit sehr herausfordernd sein kann, was die Wahl des passenden Weines angeht. Mit dem Wunsch nach weiteren Kombinationsmöglichkeiten wuchs auch die Neugier zu unterschiedlichen Weinen. Und so besuchte ich regelmäßig die Winzer*innen in der Region Stuttgart und dem Remstal – Zahlreiche Weinproben fanden statt.
Mir gefiel die Gastfreundschaft und das tolle Miteinander. Mein Fazit: Weinleute sind meist sehr offen und sehr gesellig. Man findet sehr schnell Anschluss und kann auch mal alleine auf eine Weinprobe gehen.
Vom Wein zum Weinerlebnis
Die Kombination zwischen Wein und Speise war bei mir immer mehr in den Mittelpunkt gerückt. Aus Interesse wurde Selbstverständlichkeit! Meine täglichen „wine & food pairing“ Erfahrungen wurden zum Alltag. Immer wieder gab es wunderbare Kombinationen. Aber diese EINE werde ich nie vergessen. Das ist MEINE Weingeschichte und den Wein dazu möchte ich euch gerne kurz vorstellen:
Es gab ein thailändisches, grünes Curryschaumsüppchen mit Asiagemüse und Thunfisch. Dazu muss man sagen, dass die Verbindung von Suppe und Wein immer etwas herausfordernd sein kann.
Die Schärfe der Suppe hatte uns animiert einen Riesling von der Mosel dazu zu probieren. Die Mosel ist bekannt für ihre verschiedensten Schieferformationen und eine einzigartige Fruchtnote in den Weinen, ohne belanglos zu wirken. Wir probierten also den Riesling „Schieferterrassen“ vom Weingut Heymann-Löwenstein aus Winningen dazu. Ich meine es war der Jahrgang 2006.
Wow, … Was für ein Erlebnis! Diese Kombination, … Die Schärfe der Suppe, gepaart mit der intensiven und tiefgründigen Frucht des Weines. Ich kann es gar nicht in Worte fassen, was das in mir ausgelöst hatte.
Die Kokosmilch hatte sich wunderbar mit der leicht cremigen Struktur des Weines verbunden und der Geschmack wurde nochmals besser, der Genuss länger und intensiver. Das war für mich ein „super-match“!
Hierbei begriff ich, was für eine „Macht“ wir als Sommeliers haben. Welch Weinerlebnis wir erschaffen können, um den Gästen einen Hochgenuss zu bereiten.
Die Gastro-Reise ging weiter…
2009 war ich in der Schweiz tätig. Ich wollte Erfahrungen in einem Betrieb sammeln, der ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau kocht, aber dabei eine andere Größe bedient. So bin ich in einem Hotel gelandet, in dem wir abends für 160 Gäste ein 6-Gänge Menü serviert haben. Es gab 2-3 Sommeliers und viele wunderbare Schweizer Weine.
Als weitere Gastro-Station bin ich Leiterin einer kleinen Gasthausbrauerei gewesen. Schnell hat mir jedoch der Wein gefehlt. Und so bin ich 2011 wieder zu Bernd Bachofer zurück nach Waiblingen gegangen. Hier durfte ich ein paar Jahre als Restaurantleiterin tätig sein und die Verantwortung für den Weinkeller und die Weinauswahl übernehmen. Es war ein Sprung ins kalte Wasser. Aber toll und leidenschaftlich! Ich wollte einfach mehr wissen. Weshalb ich von 2015 bis 2018 nebenbei die Sommelier-Ausbildung absolvierte.
Der WEIN und ICH – Das WeinWeib
Es fasziniert mich so Vieles an Wein: Der Geschmack, die Vielfalt, die Weingüter, das Handwerk, die Menschen dahinter, die Geschichten. Wein ist ein hohes Kulturgut und lässt mich einfach nicht los. Und wenn man sich überlegt, wieviel Zeit, Handgriffe und Hingabe nötig werden, bis eine 0,75 l Flasche Wein abgefüllt ist, kann man doch kaum glauben, dass die Deutschen im Durchschnitt nur etwa EUR 2,60 für einen Wein ausgeben. Damit möchte ich NICHT sagen, dass die Mehrheit nicht an Qualität glaubt und ein guter Wein gleich mal EUR 30 bis 40 kosten muss. Aber wenn man zu seinem Weinhändler des Vertrauens geht, bekommt man eine individuelle Beratung und durchaus schon ab EUR 8 bis 10 richtig gute Weine. Die Qualität merkt man auch am nächsten Tag.
2019 bin ich Mutter geworden und habe beruflich pausiert und meine Elternzeit genossen. Aber schon bald habe ich auf selbständiger Basis wieder mit Wein zu tun gehabt. Als „WeinWeib“ gab es hier und da eine kleine Wein-Beratung, eine Verkostung, ja sogar redaktionelle Weinberichte kann ich nachweisen. Und stolz bin ich außerdem, dass einige Weinkarten regionaler Gastronomen durch meine Erfahrung mit Weinempfehlungen gepflegt werden. Als Sommelière im Gastro-Team vom regionalen Magazin „Der FREUDKOPF – Deine RemsMurr Sonnenseiten!“ mit dabei zu sein, bringt weitere Abwechslung in meinen Gastro-Alltag.
Nun darf ich seit 2022 wieder im Sternerestaurant Bachofer die Gäste betreuen und mit den verschiedensten Weinen und Kombinationen überraschen. Auch das Thema alkoholfreie Begleitung ist nicht mehr weg zu denken. Für mich ein ganz wichtiger Punkt. Denn auch wenn ich meine Berufung liebe, sollte man sich immer wieder etwas bewusste Auszeit vom Alkohol-Genuss nehmen.
Heute, wenn ich so zurückblicke, ist alles wirklich super gelaufen. Vom Pausenbrot im Hotel hat mich die Gastronomie immer begleitet. Und auch wenn der Plan erst anders war, habe ich wirklich einen Beruf gefunden, für den ich brenne wie eine Fackel.
Ich wünsche mir so sehr, dass es meiner Tochter eines Tages genauso geht.
Dass sie einen Beruf findet, der sich gar nicht immer als Arbeit anfühlt. Das ist Leidenschaft!
Vielen Dank, dass DU heute meine Wein- und Lebensgeschichte gelesen hast.
Vielleicht konnte auch ich DICH für das Thema Wein begeistern?! …
Deine
Gabriela Predatsch
Das WeinWeib
in Zusammenarbeit mit dem regionalen Magazin „Der FREUDKOPF – Deine RemsMurr Sonnenseiten!“
Unter der Kategorie „GASTRONOMIE genießen“ gibt es alle Weinverkostungen von Gabriela Predatsch.
Die nominierten Weine gibt es in unserem Onlineshop zu kaufen unter der Kategorie „Regionale Schätze“.
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👋🏼🌞 #FREUDKOPFonTour – Unsere Serie aus der Region, für die Region!
Projektleitung: Nadine Müller, WN erleben
Fotografie: msk media Werbeagentur & Das WeinWeib
Weinverkostung: Gabriela Predatsch, Das WeinWeib
Text: Nadine Müller & Gabriela Predatsch, WN erleben
Standort: Waiblingen, Rems-Murr-Kreis, Baden-Württemberg
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